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Leinkraut – Das Wundkraut der Kelten

Wissenschaftlicher Name: Linaria vulgaris
Leinkraut - Leinkraut - Das Wundkraut der Kelten
Volkstümlicher Name
  • Druut,
  • Frauenflachs,
  • Flachskraut,
  • Harnkraut,
  • Marienflachs,
  • kleines Löwenmaul
  • Takenkraut
Anwendungsgebiete

  • Haut- und Schleimhaut-entzündungen
  • Verdauungsbeschwerden
  • Wundbehandlung
Wichtigste Inhaltsstoffe
  • Flavonoide
  • Carbonsäuren

Das Gemeine Leinkraut (Linaria vulgaris) ist eine alte Heilpflanze, die heute fast vollständig in Vergessenheit geraten ist.

Im keltischen Glauben aber war es sowohl als Zauberpflanze, wie auch als Heilpflanze sehr beliebt.

Vor allem Wunden, Entzündungen und Verdauungsbeschwerden wurden im Altertum häufig mit Leinkraut behandelt.

Erfahre hier mehr über Heilwirkung und Anwendung der Traditionspflanze mit den auffällig geformten gelben Blüten.

Das keltische Leinkraut gegen Verwundung und Rufmord

Leinkraut Loewenmaeulchen - Leinkraut - Das Wundkraut der Kelten

Das aus Mitteleuropa stammende Gemeine Leinkraut zählt wie alle Leinkräuter zur Familie der Wegerich- bzw. Braunwurzgewächse (Plantaginaceae).

Ursprünglich wuchs es bevorzugt in küstennahen Wäldern mit kiesigem Untergrund. Als der Mensch aber vor ca. 7000 Jahren zwecks vermehrtem Ackerbau mit der gezielten Rodung von Wäldern begann, wurde auch das Leinkraut zusehends aus seinem natürlichen Lebensraum vertrieben.

Doch das Kräutlein war widerspenstig und suchte sich auf Ackerflächen, Schotterplätzen und an steinigen Wegrändern eine neue Heimat. Hier fiel es den Menschen vor allem durch seine auffällig geformten, hellgelben Lippenblüten auf.
Sie erinnern ein wenig an den Schlund eines Löwen, wodurch sich der Beiname „kleines Löwenmaul“ erklärt.

Vorsicht Verwechslungsgefahr: Die Lippenblüten des Leinkrauts sind der Grund dafür, dass es gerne mit einem anderen Wegerichgewächs, nämlich dem echten Löwenmäulchen (Anthirrhinum) verwechselt wird! Dieses ist zwar nicht giftig, besitzt im Gegensatz zum „kleinen Löwenmaul“ aber keine Heilwirkung.

Eine besondere Bedeutung hatte das Gemeine Leinkraut bei den Kelten. Beispielsweise galt Leinkraut nach dem keltischen Baumhoroskop als Schutzkraut der Pappel- und Zedergeborenen.

Das Geburtsdatum liegt hier entweder im Februar, Mai oder August, wobei Februar vor allem als Erkältungsmonat, Mai bis August dagegen als gefürchtet bei Pollenallergikern gelten.

Ebenso wurde es im keltischen Aberglauben als Räucherwerk zum Schutz vor bösen Flüchen und Verwünschungen genutzt.

Wer sein Heim vor übler Nachrede bewahren wollte, hängte zudem ein Bündel Leinkraut über den Hauseingang.

Als Heilpflanze wurden die grünen Pflanzenteile der Linaria vulgaris von den Kelten insbesondere zur Behandlung von

  • allergische Entzündungserscheinungen
  • Augenentzündungen,
  • Atemwegsinfekten,
  • Blasenentzündung,
  • Gallenblasenentzündung,
  • Geschwüren,
  • Hautauschlägen,
  • Leberentzündung (Hepatitis),
  • Magen-Darm-Entzündungen,
  • Nierenentzündung,
  • Ödemen
  • und Wunden

eingesetzt. Es fällt auf, dass sich die Anwendung vor allem wundes bzw. entzündetes Haut-, Schleimhaut- und Organgewebe konzentrierte.

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Heilwirkung des Leinkrauts – Inhaltsstoffe im Überblick

Die entzündungshemmenden und wundstillenden Eigenschaften von Linaria vulgaris beruhen größtenteils auf der Kombinationswirkung von Flavonoiden und Carbonsäuren. Sie sollen eigentlich die Pflanze selbst vor Fraßschäden und Krankheiten schützen.

Da die Pflanzenwirkstoffe das Leinkraut besonders robust gegen unwirtliche Standorte sowie Schädlinge und Keime machen, sind sie ein wichtiger Mitgrund dafür, dass der gelb blühende Widerporst allen Ausrottungsmaßnahmen des Menschen zum Trotz all die Jahrtausende überlebt hat.

Dennoch können die schützenden Inhaltsstoffe des Leinkrauts auch dessen bösen Standorträuber Mensch gesundheitlich etwas Gutes tun. Einzelheiten hierzu erfährst Du nachstehend.

Leinkraut enthält viele medikamentöse Wirkstoffe

Flavonoide sind sekundäre Pflanzenstoffe, die aufgrund ihrer

  • antiallergenen,
  • antioxidativen,
  • antimikrobiellen,
  • antiviralen,
  • blutdrucksenkenden,
  • entzündungshemmenden,
  • gefäßschützenden
  • und krampflösenden

Wirkung ein sehr wichtiger Bestandteil zahlreicher Arzneimittel sind. Vor allem Medikamente gegen

  • allergische Reaktionen
    z.B. Hautirritationen oder Augenreizungen
  • Gefäß- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    z.B. Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder Ödeme
  • Magen-Darm-Beschwerden
    Bauchkrämpfe oder Darmentzündungen
  • sonstige entzündlichen Organerkrankungen
    z.B. Blasenentzündung oder Leberentzündung

kommen ohne einen gewissen Flavonoidgehalt oft nicht aus. Flavoniode findet man ebenfalls in Pflanzen wie Löffelkraut, Umckaloabo, Ginkgo, Storchschnabel, Mönchspfeffer, oder Moringa oleifera.

Da Flavonoide in Gemeinem Leinkraut besonders hoch dosiert sind, kann das Kraut also ebenfalls bei den erwähnten Gesundheitsbeschwerden helfen.

Die wichtigsten Flavonoidstoffe in Linaria vulgaris sind Linarin und Pectolinarin. Es handelt sich hierbei um spezielle Flavonoide, die so nur im Gewöhnlichen Leinkraut vorkommen.

In vivo konnte Flavonoiden auch eine antikarzogene Wirkung nachgewiesen werden. Sie werden deshalb als mögliche Naturstoffe in der Krebstherapie diskutiert.

Carbonsäuren wirken nicht nur gegen Entzündungen

Carbonsäuren sind organische Substanzen, die ähnlich wie Flavonoide eine sehr vielschichtige Wirkung besitzen. Im Leinkraut sind diesbezüglich vor allem folgende Carbonsäuren enthalten:

Carbonsäure Wirkung
Ameisensäure
  • pilztötend (antimykotisch)
  • entzündungshemmend
  • desinfizierend
Apfelsäure
  • antimikrobiell
  • blutzuckersenkend
  • entgiftend
  • entschlackend
  • schmerzlindernd
  • stoffwechselanregend
  • verdauungsfördernd
Zitronensäure
  • antibakteriell
  • entgiftend
  • entwässernd
  • harntreibend
  • harnsteinvorbeugend

Aufgrund des hohen Gehalts an haaraufhellender Ameisensäure wurde Leinkraut von den Kelten sogar zum Blondfärben der Haare verwendet. Mit Blick auf die Heilwirkung von Leinkraut helfen die pflanzeneigenen Carbonsäuren insbesondere bei der

  • Wundbehandlung,
  • Hemmung von Entzündungen,
  • Auflösung von Verdauungsbeschwerden
  • und der Behandlung von Harnwegserkrankungen.

Gerade der harntreibende und harnwegsstärkende Effekt der Zitronensäure wird hier durch ein weiteres, den Carbonsäuren anverwandtes Pflanzenextrakt unterstützt, und zwar von den sogenannten Iridoiden.

Diese aus Mehrfachzucker bestehenden Verbindungen sind nämlich ebenfalls für ihre antimikrobielle sowie harntreibende Wirkung bekannt, was vor allem bei Blasenentzündungen eine wertvolle Hilfe ist.

Leinkraut nicht mit Labkraut verwechseln:

  • Aufgrund seiner heilsamen Wirkung auf die Harnwege, wird Leinkraut nur allzu gerne mit dem ebenfalls stark harntreibenden Labkraut verwechselt.
  • Die Heilpflanze blüht ebenfalls gelb und hat auch ähnlich hohe Flavonoid- und Iridoidmengen vorzuweisen.
  • Außerdem werden sowohl Labkraut als auch Leinkraut gerne als „Harnkraut“ bezeichnet, was für weitere Fehlinterpretationen sorgt.
Wirksame Inhaltsstoffe des Leinkrauts
Flavonoide
Linarin, Pectolinarin
  • antiallergen
  • antioxidativ
  • antimikrobiell,
  • antiviral
  • blutdrucksenkend
  • entzündungshemmend
  • gefäßschützend
  • krampflösend
Carbonsäuren
Ameisensäure, Apfelsäure, Zitronensäure
  • blutzuckersenkend
  • entgiftend
  • entschlackend
  • entzündungshemmend
  • harntreibend,
  • harnsteinvorbeugend
  • schmerzlindernd
  • stoffwechselanregend
  • verdauungsfördernd

Anwendung von Leinkraut – ein Tee heilt alle Wunden

Geerntet wird Gemeines Leinkraut während der Blütezeit, zwischen Mai und Oktober. Es ist wichtig, nur die oberirdischen Pflanzenteile als Kräuter zu nutzen, wobei die Pflanze nach der Ernte schnell getrocknet werden sollte.
Die Inhaltsstoffe der Linaria vulgaris erzeugen nämlich einen sehr intensiven, scharf-bitteren Geruch, den man nur durch ausreichende Trocknung entfernt bekommt.

Tee aus Leinkraut ist vielseitig einsetzbar

Leinkraut Tee - Leinkraut - Das Wundkraut der Kelten

Ganz egal, ob es sich um Erkrankungen der Blase oder eines anderen Organs handelt, innerlich wirkt Linaria vulgaris am besten als Tee. Selbst zur Entschlackung im Zuge einer Diät wird Leinkraut-Tee gerne angewendet.

Auch Ödeme und andere Gefäßkrankheiten reagieren positiv auf Leinkraut-Tee. Ein Umschlag aus mit Tee getränkten Kompressen kann zudem bei Hautirritationen oder Augenentzündungen helfen.

Wer es gerne mal mit einer natürlichen Blondierung versuchen möchte, der kann es ebenfalls mit einem Absud des Leinkrauts versuchen, wobei die Kräuter hier schon sehr hochdosiert sein müssen.

Ansonsten gelten folgende Dosierungsangaben für Leinkraut-Tee:

Dosierungsangaben für Leinkraut-Tee:

  • 2 TL getrocknetes Leinkraut
  • 250 ml kochendem Wasser
  • Sud ca. 10 Minuten lang ziehen lassen
  • Tee filtern
  • mit Honig süßen
  • 2-3 mal täglich genießen

Nebenwirkungen des Leinkrauts

  • Eine Überdosierung von Leinkraut-Tee kann durch die stark entwässernde Wirkung zu wässrigem Durchfall führen.
  • Gerade Personen, die meinen, mit Leinkraut besonders schnell abnehmen zu können, sollten in diesem Zusammenhang vorsichtig sein.
  • Ebenfalls ungeeignet ist Linaria vulgaris für schwangere Frauen, denn bislang liegen keine Studienergebnisse vor, die Leinkraut als für Kinder unschädliche Pflanze bestätigen.

Erfahrungen zum Leinkraut – Studienlage lässt zu wünschen übrig

Wirkung wissenschaftlich belegt
desinfizierende Wirkung nein
entzündungshemmende Wirkung teils ja
antioxidative Wirkung ja

Da es sich bei Leinkraut um ein fast vergessenes keltisches Heilkraut handelt, gibt es derzeit nicht viele Studien, die seine Heilwirkung belegen. Ein paar interessante Ergebnisse finden sich aber doch.

So wurde die desinfizierende Wirkung der Linaria vulgaris zwar noch nicht wissenschaftlich belegt, der antioxidative Effekt des Leinkrauts, ist jedoch bereits nachgewiesen. Er wurde in der Untersuchung mit dem pflanzeneigenen Flavonoid Linarin assoziiert.

Ein bislang unbekanntes, aus Afrika stammendes Leinkraut namens Linaria vulgaris tat sich darüber hinaus erst kürzlich in Sachen entzündungshemmende Wirkung hervor.
Es wurde in vivo auf seine wundstillenden Effekte bei entzündlichen Ödembildungen an Zellproben getestet.

Mit Erfolg, wobei die entzündungshemmenden Eigenschaften auf die Iridoide des Leinkrauts zurück zu führen waren.

Fazit

Das Leinkraut ist ein äußerst hartnäckiges Heilkraut, das sich schon allein durch seinen starken Überlebenswillen in unwirtlichem Gelände fest dagegen sträubt, als Traditionskraut in Vergessenheit zu geraten.

Aus gutem Grund, denn Leinkraut hilft erwiesenermaßen erfolgreich bei Entzündungen und kann so manche entzündliche Erkrankung kurieren.

Dabei kann man das Kraut ganz unkompliziert als Tee zubereiten und diesen entweder innerlich oder äußerlich anwenden. Einzig vor der stark entwässernden Wirkung des Leinkrauts sei an dieser Stelle gewarnt, denn sie kann bei Überdosierung zu Durchfall führen!

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Über den Autor

Anonymous

Christian Angerer

Christian Angerer ist freiberuflicher Autor und Ernährungsberater. Nach seinem Studium der Lebensmittelchemie war er sieben Jahre lang bei einem führenden Konsumgüterhersteller in der Qualitätssicherung tätig. Jetzt gibt er sein über Jahre hinweg erworbenes Wissen weiter und stellt es online im Regelfall gratis interessierten Lesern zur Verfügung.

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