Bauchkrämpfe zählen zu den zwanzig häufigsten Beschwerden, die Patienten in die Praxis eines Arztes führen. In den meisten Fällen sind Bauchkrämpfe harmloser Natur und lassen sich mit Hausmitteln therapieren. Manchmal aber hilft nur die Schulmedizin und ein Gang zum Spezialisten.
Wir klären in diesem Artikel, wie Du Bauchkrämpfe erkennst, welche Ursachen sie haben können, wie Du sie von normalen Bauchschmerzen unterscheiden kannst und wie Du sie wirksam mit Hausmitteln, Heilpflanzen und Medikamenten bekämpfst.
Bitte beachte: Dieser Text dient lediglich der Aufklärung, nicht aber zur Selbstdiagnose. Bei akuten Bauchkrämpfen gilt es stets, einen Arzt aufzusuchen!
Handelt es sich um einen Bauchkrampf oder nicht?
Wohlgemerkt, wir reden vom Bauchkrampf, nicht von Bauchschmerzen. Diese werden durch eine allgemeine Reizung der Nervenzellen an Organoberflächen oder am Bauchfell ausgelöst. Bei den krampfartigen Bauchbeschwerden handelt es sich jedoch immer um eine schmerzende Kontraktion in der glatten Muskulatur der Verdauungsorgane beziehungsweise der Bauchmuskeln.
Und woran erkennst Du einen Bauchkrampf?
- Die Muskulatur zieht sich über einen kurzen oder längeren Zeitraum krampfartig zusammen
- Es treten starke, wehenartige Verkrampfungen auf
- Je nach Schmerzwahrnehmung können Bauchkrämpfe als dumpfer Schmerz oder als stechender Schmerz empfunden werden
- Oft gehen Bauchkrämpfe einher mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen
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Woher kommen die Bauchkrämpfe? – Die häufigsten Ursachen
Starke Bauchkrämpfe können Dich in Angst und Schrecken versetzen, denn die heftigen Schmerzen fühlen sich nach einer ernsten Gesundheitsbedrohung an. Wenn Du die Ursachen dieser Bauchbeschwerden kennst, kannst Du gelassener mit den Missempfindungen umgehen und gezielter Therapiemittel einsetzen.
Äußere Ursachen von Bauchkrämpfen
Oft werden Bauchkrämpfe durch äußere Ursachen ausgelöst. Dazu zählen:
- Stress, Leistungsdruck und Anspannung
- Alkohol und Nikotin
- Falsche, zu fett- und zuckerreiche Ernährung
- Allergien wie die Zöliakie
- Lebensmittelunverträglichkeiten wie die Laktoseintoleranz
Innere Ursachen von Bauchkrämpfen
Starke Bauchkrämpfe sind immer ernst zu nehmen. Oft lassen sie sich durch eine einfache Nahrungsumstellung beheben, manchmal aber liegen ihnen auch schwerwiegendere organische Fehlfunktionen zugrunde. Innere Ursachen von Bauchkrämpfen können sein:
- Reizdarm
- Nierenerkrankungen (Nierensteine, Nierenbeckenentzündung)
- Gallenerkrankungen (Gallensteine, Gallenblasenentzündung)
- Lebererkrankungen (Hepatitis)
- Blinddarmentzündung
- Magen- oder Dünndarmgeschwüre
- Reflux aus dem Magen in die Speiseröhre (das sogenannte Sodbrennen)
- Entzündete Dickdarmdivertikel
- Tumor im Dickdarm (Kolonkarzinom)
- Atypischer Herzinfarkt
- Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse)
Ort der Bauchkrämpfe | Mögliche Symptome | Mögliche Ursachen (immer durch Arzt abklären lassen) |
---|---|---|
Links oben, kann bis in die Schultern ausstrahlen | Plötzlich auftretend, Übelkeit, Erbrechen | Milzinfarkt/ Milzruptur |
Rechts oben, kann bis in die Schultern ausstrahlen | Übelkeit, Appetitlosigkeit, Fieber, Schweißausbrüche, dunkler Urin, gelbe Farbe im Gesicht | Gallenblasenerkrankungen (Steine/Entzündung) |
Rechts unten/ Bauchnabelgegend | Schmerzen beim Gehen, Fieber, Schwäche, Appetitlosigkeit, Übelkeit | Blinddarmentzündung |
Links unten Rechts unten |
Dumpfe Schmerzen, Fieber, angespannte Bauchdecke, Verdauungsstörungen, Schwäche, Übelkeit, Erbrechen, Blut im Stuhl | Divertikulitis/ Ausstülpung des Darms |
Mittig, zwischen Rippenbogen und Bauchnabel | Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, verfärbter Stuhl, Beschwerden vor allem nach dem Essen | Magengeschwür |
Krampfartige Bauchschmerzen vor allem bei leerem Magen, Übelkeit, Erbrechen, saures Aufstoßen, Appetitlosigkeit, Stuhlunregelmäßigkeiten | Zwölffingerdarmgeschwür | |
Frauen: Unterleib | Krampfartige Unterbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall, Schmerzen beim Wasserlassen, Zwischenblutungen, Ausfluss | Eileiterentzündung |
Unten, mittig | Krampfartige Unterleibsschmerzen | Menstruation, Gebärmutter zieht sich krampfartig zusammen |
Bauchkrämpfe, Verstopfung, Durchfall, Blähungen | Reizdarmsyndrom | |
Gesamter Bauchraum | Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber, Schwäche, Schüttelfrost | Magen-Darm-Infekt |
Reizdarm und Laktoseintoleranz
Die beiden häufigsten Verursacher von Bauchkrämpfen genauer unter die Lupe genommen.
Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine Erkrankung, die unter der Bevölkerung weit verbreitet ist. In Deutschland wird die Zahl der Betroffenen auf bis zu 25 Prozent geschätzt (wobei Frauen zwischen 1,1 und 2,6 mal öfter darunter leiden).
Auch die Laktoseintoleranz steht in der Erkrankungshäufigkeit ganz oben. In Deutschland liegt die Zahl der Laktoseintoleranz-Fälle bei 15 Prozent. Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen.
Der Reizdarm
Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist nicht gefährlich, aber sehr belastend. Treten Bauchkrämpfe nach dem Essen auf, liegt in vielen Fällen ein RDS vor. Es entsteht, wenn der Nahrungsbrei den Darm, genauer gesagt den Magen-Darm-Trakt, entweder zu schnell oder zu langsam passiert.
Bei einer zu schnellen Passage entsteht Durchfall, bei einer verlangsamten Verstopfung. Die Bauchkrämpfe bei Durchfall beziehungsweise bei Verstopfung werden durch eine vermehrte Bildung von Darmgasen verursacht.
Tipp: Wenn Du wirklich wissen willst, welche Nahrungsmittel Dir als Reizdarm-Patient gut tun und welche nicht, solltest Du über einen längeren Zeitraum ein Ernährungstagebuch führen.
Die Laktoseintoleranz
Wenn Du unter Laktoseintoleranz leidest, fehlt Dir ein bestimmtes Enzym, nämlich die Laktase. Dieses Enzym ist für den Abbau von Milchprodukten zuständig. Wird der Milchzucker nicht ordentlich abgebaut, gelangt die Laktose in den Dickdarm.
Dort wird sie von Bakterien angegriffen, die den Eindringling aus dem Darm entfernen. Dieser Prozess lässt Gase entstehen, und diese Gase sind die Ursache für Blähungen, Durchfall und Bauchkrämpfe.
Zur Unterscheidung: Bei einer sekundären Laktoseintoleranz handelt es sich nicht um eine genetisch bedingte, sondern um eine erworbene Intoleranz. Dabei können Pilzinfektionen, eine Darmgrippe, Magen-/Darm-Operationen oder die Zöliakie eine Rolle spielen. Nach erfolgreicher Behandlung bildet sich diese Laktoseintoleranz zurück.
Selbstdiagnose bei Bauchkrämpfen: Wo tut es weh?
Bauchkrampf ist nicht Bauchkrampf – soviel weißt Du jetzt schon. Diese Art von Beschwerden sind von Bauch- und Magenschmerzen zu unterscheiden, können sich aber in Deinem gesamten Bauchbereich manifestieren. Und der genaue Ort ihres Auftretens lässt Rückschlüsse auf die eventuellen Ursachen zu.
Bauchkrämpfe links und ihre Ursachen
- Milzinfarkt/Milzruptur (selten)
- Entzündung der Dickdarmdivertikel (typische Krämpfe im linken Unterbauch)
Bauchkrämpfe rechts und ihre Ursachen
- Gallenblasenerkrankungen (Steine oder Entzündungen)
- Blinddarmentzündung (typische Schmerzen und Bauchschmerzen rechts im Unterbauch)
Bauchkrämpfe Mitte und ihre Ursachen
- Magen- und Dünndarmgeschwüre (begleitet von Übelkeit und Erbrechen)
- Sodbrennen (Reflux in die Speiseröhre)
Bauchkrämpfe Oberbauch und ihre Ursachen
- Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (gürtelförmige Krämpfe, die bis in den Rücken ausstrahlen)
- Atypischer Herzinfarkt bei Frauen (Projektionsschmerz)
Bauchkrämpfe bei besonderen Personengruppen
Besonders häufig von Bauchkrämpfen heimgesucht werden Frauen, vor allem während der Periode und in der Schwangerschaft. Auch bei Babys sind Bauchkrämpfe fast an der Tagesordnung.
Bauchkrämpfe während der Periode
Frauen werden während der Periode besonders häufig von Krämpfen heimgesucht. Im Falle dieser mehr oder weniger starken Krampfschmerzen im Unterleib liegt meistens keine Krankheitsursache vor – es handelt sich vielmehr um einen natürlichen Prozess, der von Bauchbeschwerden begleitet wird, nämlich um Kontraktionsschmerzen beim Abstoßungsprozess der Schleimhaut durch die Gebärmutter.
Wichtig: Länger anhaltende Bauchkrämpfe können jedoch auch auf eine Entzündung von Eileiter, Eierstock und dem umgebenden Gewebe hindeuten.
Bauchkrämpfe während der Schwangerschaft
Bauchkrämpfe in der Frühschwangerschaft sind eine normale Begleiterscheinung: Sie werden meistens durch das Einnisten der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter verursacht.
Bauchkrämpfe in der Schwangerschaft gehören zum normalen Schwangerschaftsablauf: Die Bänder, Venen und Organe dehnen sich; außerdem stellt sich der Hormonhaushalt um, was bei vielen Frauen zu Verstopfung führt.
Wichtig: Wenn die Bauchkrämpfe lange andauern und andere Symptome wie Fieber, Blutung und Übelkeit hinzukommen, sollte ärztliche Hilfe hinzugezogen werden.
Bauchkrämpfe bei Babys
Die Darmflora beginnt sich erst zu entwickelt, wenn ein Kind auf die Welt kommt. Baby-Bauchkrämpfe sind darum etwas ganz Normales und kein Grund zur Sorge, denn es dauert insgesamt drei Jahre, bis der Darm des Kindes mit guten Bakterien besiedelt ist. Bis dahin können schlechte Bakterien als ungebetene Gäste im Darm für Aufruhr sorgen.
Oder es werden Lebensmittel konsumiert, für deren Verdauung die Darmbakterien fehlen. In beiden Fällen kommt es zu Bauchkrämpfen und Durchfall. Drittens lösen auch Viren häufig Bauchkrämpfe bei Babys aus.
Tipp: Sanfte Hilfetipps bei Bauchkrämpfen von Babys findest Du hier.
Sieben einfache Vorbeugemaßnahmen gegen Bauchkrämpfe
Gegen Bauchkrämpfe vorbeugen ist gar nicht schwer. Du musst nur einige ungesunde Lebensgewohnheiten aus Deinem Alltag streichen. Oder, mit anderen Worten: Eine gesunde Lebensweise ist die beste Vorsorge gegen Bauchkrämpfe.
- Fettreiche Nahrung vermeiden
- Blähende Speisen vermeiden
- Ausreichend Ballaststoffe konsumieren
- Alkoholkonsum einschränken
- Viel trinken, wenigstens zwei Liter pro Tag
- Ausreichend und regelmäßig Sport treiben
- Ab und zu Basenfasten oder Heilfasten um dem Verdauungstrakt eine Auszeit zu geben
Schulmedizin gegen Bauchkrämpfe – oder doch lieber Hausmittel?
Was tun gegen Bauchkrämpfe? Hier wie überall gilt: Es kommt auf die Ursache an. Das Prinzip „Viel hilft viel“ solltest Du weder bei Bauchkrämpfen noch bei sonstigen Beschwerden zur Anwendung bringen. In den allermeisten Fällen sind die krampfartigen Bauchbeschwerden harmloser Natur (wenn auch äußerst lästig).
Einfache Hausmittel schaffen auf schonendem Weg Linderung. Dauern die Bauchkrämpfe an oder rühren sie von anderen organischen Ursachen her, sollte eine schulmedizinische Versorgung ins Spiel kommen. Aber auch alternative Heilansätze bieten Chancen. Die Therapie steht also auf drei Säulen:
- Hausmittel
- Schulmedizin
- Alternative Medizin
Wärmflasche & Co: Die altbewährten Mittel gegen Bauchkrämpfe
- Leichte bis mittelstarke Verkrampfungen lösen sich durch Wärme und Entspannung. Eine Wärmflasche ist schnell gemacht und lindert Deine Beschwerden zuverlässig. Nimm eine Sitz- oder Liegeposition ein, in der Du entspannen kannst. Lenke Dich durch ruhige Musik ab oder durch irgendetwas anderes, das in Dir positive Gefühle auslöst. Auch ein warmes Bad kann bei Bauchkrämpfen Wunder wirken.
- Auch der Bauchwickel gehört zu den traditionellen Hausrezepten gegen Bauchkrämpfe. Ein heißes Leintuch wird auf den Bauch gelegt und erst mit einem Baumwolltuch, dann mit einem Wolltuch umwickelt. Ein Bauchwickel sollte mindestens 30 Minuten einwirken.
- Es ist so einfach, einen Tee zu kochen. Und so wirksam! Pfefferminz, Kamille, Salbei oder Fenchel stehen zur Auswahl, um leichte bis mittlere Bauchkrämpfe zu lindern.
- Werden die Bauchkrämpfe von Fieber und Durchfall begleitet, helfen kalte Wadenwickel und die altbewährte Diät aus Tee, Coca Cola, Zwieback und Salzstangen.
Probate Mittel der Schulmedizin
Bevor Du auf Medikamente der Schulmedizin zurückgreifst, ist ein Gang zum Arzt nötig, der die Ursache Deiner starken Bauchkrämpfe genau diagnostizieren kann und die Medikation darauf einstellt. Folgende Behandlungsmöglichkeiten bestehen:
- Abführende Medikamente helfen Dir, wenn die Bauchkrämpfe durch eine hartnäckige Verstopfung ausgelöst worden sind.
- Bauchkrämpfe, die durch bakterielle Infektionen verursacht werden, müssen mit Antibiotika behandelt werden.
- Eine symptomatische Behandlung der Bauchkrämpfe geht nicht gegen ihre auslösenden Ursachen an, kann Dir aber, wenn keine Hausmittel wie Wärme und Tee helfen, rasch Linderung verschaffen. Hier setzt der Hausarzt Spasmolytika ein, krampflösende Mittel. Bekannt ist Buscopan mit dem Wirkstoff Butylscopolamin, das die glatte Muskulatur von Magen und Darm entspannt.
Alternative Hilfen gegen Bauchkrämpfe
- In der Homöopathie wird das Schüssler-Salz Magnesium phosphoricum verabreicht, um die verkrampfte Bauchmuskulatur zu entspannen.
- Verschiedene Heilpflanzen wie z.B. Kalmuswurzel oder Myrrhe mit ihren wirksamen Inhaltsstoffen können schmerzlindernd wirken
- Wenn gereizte Schleimhäute die Ursache von Bauchkrämpfen sein sollten, helfen die Pflanzenwirkstoffe der Königskerze.
- Verstopfung und der sogenannte Blähbauch sind häufige Verursacher von Krämpfen im Bauch. Bitterstoffe, wie sie in Chicorée oder Endivien enthalten sind, bringen die Magen-Darm-Tätigkeit in Gang. Auch Gewürze können gegen die Verstopfung und aufgeblähtes Gefühl ankämpfen: Kümmel, Fenchel und Koriander fördern die Verträglichkeit des Essens besonders.
- Versuche es mal mit Akupressur: Der Akupunktur-Punkt „Magen 25“ befindet sich zwei Daumenbreit rechts neben Deinem Bauchnabel. Ungefähr eine Minute lang mit der Fingerkuppe auf diesem Punkt kreisen.
- Eine punktuelle Massage mit Nelkenöl kann ebenfalls hilfreich sein
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Fazit
Bauchkrämpfe sind meist harmloser Natur. Dennoch können sie Dein Lebensgefühl massiv beeinträchtigen. Du kannst ihnen durch einfache Gesundheitsmaßnahmen vorbeugen und sie in vielen Fällen durch bewährte Hausmittel in Schach halten.
Bei häufig auftretenden und sich nicht lindernden Bauchkrämpfen solltest Du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, um ernsthafte organische Ursachen abzuklären.
(es war sehr hilfreich danke Christian)