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Wolfsmilch – giftig, aber nützlich

Wissenschaftliche Name: Euphorbia
Zypressenwolfsmilch 241x300 - Wolfsmilch – giftig, aber nützlich
Volkstümlicher Name
  • Wolfsmilch
  • Milchkraut
  • Hexenmilch
  • Giftmilch
  • Krötengras
Anwendungsgebiete

  • Atemwegserkrankungen
  • Hautprobleme
  • Verdauungsbeschwerden
Wichtigste Inhaltsstoffe
  • Bitterstoffe
  • Terpene
Die Wolfsmilch (Euphorbia) verdankt ihren Namen dem auffällig weißlichen und beißenden Milchsaft, der eigentlich hoch toxisch ist und aus Euphorbia eine Giftpflanze macht, mit der nicht zu spaßen ist.

Gleichzeitig findet Wolfsmilch allerdings Verwendung in allerlei heilpflanzlichen Fertigpräparaten, etwa zur Behandlung von Atemwegs- und Hauterkrankungen.

Warum die Giftpflanze gleichzeitig auch Heilpflanze ist und ihre Inhaltsstoffe gefährlich und hilfreich gleichermaßen sind, erklärt Dir unser nachstehender Beitrag.

Vom giftigen Pflanzensaft zum heilsamen Harz

wolfsmilch wirkung - Wolfsmilch – giftig, aber nützlich
Wolfsmilch ist die namensgebende Gattung in der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Ihre über 2100 Arten sind nahezu weltweit heimisch, wobei den meisten wohl der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) ein Begriff sein dürfte.

Gemeinsam mit anderen Arten der Wolfsmilch, etwa dem

  • Christusdorn (Euphorbia milii),
  • Madagaskar-Juwel (Euphorbia leuconeura),
  • der Garten-Wolfsmilch (Euphorbia peplus),
  • Echte Wolfsmilch (Euphorbia officinarum),
  • Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris)
  • oder Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias)

stellt der Weihnachtsstern einige interessante Zierpflanzen für Zuhause. Für Liebhaber von Sukkulenten gibt es sogar kakteenartige Wolfsmilch-Arten, wie etwa die

  • Melonen-Wolfsmilch (Euphorbia meloformis)
  • oder die Dreikantige Wolfsmilch (Euphorbia trigona).

Die Zierpflanzen warten mit sehr vielseitigen Blütenfarben auf, die von weiß über gelb bis hin zu rosarot reichen. Gemeinsam ist ihnen jedoch der hohe Giftgehalt ihres Milchsaftes. Er enthält hochtoxische Substanzen, die zugleich aber auch Basis heilsamer Inhaltsstoffe sind.

Eine strikte Zuordnung von Wolfsmilch zu den Gift- oder Heilpflanzen ist darum sehr schwierig, ähnlich wie bei der Kuhschelle.

Zahlreiche Naturvölker und auch die deutsche Volksheilkunde kennen Euphorbia allerdings als traditionelles Heilkraut, das gerne bei

  • Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis),
  • Heuschnupfen,
  • Verstopfung,
  • Hautausschlag,
  • Hühneraugen,
  • oder Ekzemen

zum Einsatz kommt. Auch bei der Haarentfernung soll der Milchsaft der Euphorbia gute Dienste leisten. Daneben diente die Pflanze im Altertum als Mittel zum Abbruch einer Schwangerschaft. Dies führte jedoch nicht selten in heftigen Vergiftungen, die mitunter sogar tödlich für allzu wagemutige Frauen endeten.

Derartige Vorfälle zeigen, dass von Privatexperimenten mit Wolfsmilch mehr als abzuraten ist. Entsprechende Präparate aus Wolfsmilchsaft sollten nur nach ausführlicher Absprache mit dem Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker eingenommen werden!

Um den Milchsaft zur medizinischen Anwendung nutzbar zu machen, muss dieser professionell getrocknet werden. Auf diese Weise entsteht das heilsame Harz der Wolfsmilch, das Euphorbium. Für dessen Herstellung werden in der Homöopathie häufig eine besondere Art der Wolfsmilch verwendet, nämlich die Maghrebische Säulenwolfsmilch (Euphorbia resinifera).

Wissenswertes: In Fertigpräparaten wie dem Schnupfenmittel Euphorbium comp wird das Harz der Wolfsmilch anschließend mit anderen heilsamen Inhaltsstoffen, zum Beispiel denen des Schwammkürbisses oder der Küchenschelle kombiniert. Mineralstoffe wie Quecksilberiodid oder Silbernitrat werden in entsprechenden Naturheilmitteln verarbeitet.

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Inhaltsstoffe der Wolfsmilch – Fluch und Segen

Der Milchsaft der Euphorbia enthält ätherische Öle mit zweischneidigem Effekt. Dieser beruht hauptsächlich auf einer Reizwirkung, die je nach Dosierung positive oder negative Auswirkungen auf den Körper hat.

Fällt die Reizung moderat aus, kann sie die Haut- und Schleimhautschichten anregen und so verschiedene Gesundheitsbeschwerden kurieren.

Ist die Reizwirkung allerdings zu stark, so kommt es zu Entzündungsreizen und Vergiftungserscheinungen. Eine genauere Erklärung zu den jeweiligen Inhaltsstoffen haben wir im Folgenden für Dich zusammengefasst.

Bitterstoffe – der ungefährliche Anteil im Milchsaft

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Bitterstoffe fördern grundsätzlich die Verdauung, indem sie dafür sorgen, dass alle an der Verdauung beteiligten Organe besser durchblutet werden. Auf diese Weise wird zum einen der Verdauungsprozess (Darmperistaltik) an sich stimuliert. Zum anderen wirkt die verbesserte Durchblutung

  • appetitanregend
  • speichelanregend,
  • magen- und gallensaftfördernd.

ebenso werden Bitterstoffen

  • antimikrobiell,
  • entzündungshemmende,
  • immunstärkende
  • krampflindernde

Eigenschaften zugeschrieben (siehe hierzu unseren Artikel über die Myrrhe). Mit Blick auf die Giftigkeit des Wolfsmilchsaftes sind Bitterstoffe also die unbedenkliche Zutat. Mehr noch, werden Sie immer wieder gerne als Zusatz für Arznei- und Naturheilmittel gegen

  • Verstopfung,
  • Magenkoliken,
  • (Brech-)Durchfall,
  • Würmer,
  • Warzen,
  • Hühneraugen,
  • Geschwüre,
  • Ekzeme
  • und Entzündungskrankheiten

eingesetzt.

Früher war der Milchsaft der Wolfsmilch außerdem als Enthaarungsmittel und zur Entfernung von Sommersprossen und Muttermalen gebräuchlich. Heute empfehlen sich diesbezüglich jedoch sanftere Methoden.

Terpene haben ihre Talente und Tücken

Eine australische Studie fand 2011 heraus, dass der Milchsaft der Euphorbia effektiv gegen weißen Hautkrebs wirkt.

Verantwortlich hierfür ist wohl eine Kombinationswirkung von immunstärkenden Bitterstoffen, welche die körpereigenen Immunzellen bei der Bekämpfung bösartiger Krebszellen unterstützen, und der zweiten wichtigen Inhaltsstoffgruppe in der Wolfsmilch: den Terpenen.

Die sekundären Pflanzenstoffe stellen die Basis des ätherischen Öls in der Wolfsmilch und sind für ihre krebshemmende Eigenschaft bekannt. Genauer gesagt, sind es Diterpene und Triterpene, die das Wachstum von Krebszellen unterbinden.

In diesem Zusammenhang auch von Interesse: Chaga Pilz – Ein Wundermittel gegen Krebs?

Eigentlich sind Terpene ganz ähnlich wie Bitterstoffe, also hervorragende Wirkstoffe, die selbst bei der Behandlung tödlicher Krankheiten helfen können. Neben ihrer krebshemmenden Eigenschaft besitzen sie dabei auch antibiotische Wirkung und regen über eine Reizung der Atemwege die Schleimproduktion an.

Dies wiederum hilft beim Abtransport schädlicher Keime, aber auch Allergene wie Blütenpollen oder Staubpartikel. Zudem kann eine vermehrte Schleimproduktion auch Schleimhautreizungen lindern. Interessant sind Terpene darum insbesondere zur Behandlung von

  • Husten,
  • Schnupfen,
  • Heuschnupfen,
  • Nasennebenhöhlenentzündung,
  • und Mittelohrentzündung

Komplikativ sind Terpene jedoch aufgrund ihrer Säurebestandteile, den sogenannten Terpenestern. In zu hoher Konzentration sorgen diese toxischen Säuren für eine sehr starke Reizwirkung, die zu starken Haut- und Schleimhautreizungen, sowie zu ernsten Funktionsstörungen der Organe führen kann.

Vor allem das hochgiftige Polypeptid der Wolfsmilch ist in diesem Zusammenhang nicht zu unterschätzen. Abschwächen lässt sich diese Giftwirkung von Euphorbia wie bereits erwähnt nur, wenn der Milchsaft vor der Anwendung zu Euphorbium-Harz getrocknet wird.

Inhaltsstoffe Wirkung
Bitterstoffe wirken appetit- und speichelanregend, durchblutungs-, sekret-, verdauungs-, magensäure- und gallenfördernd, antibakteriell, entzündungshemmende, immunstärkend und krampflindernd
Terpene wirken schleimfördernd, antibakteriell und krebshemmend, aber auch reizend und toxisch

Anwendung von Euphorbium – keine Privatexperimente!

Auch im getrockneten Zustand ist der Milchsaft der Euphorbia nicht gänzlich frei von giftigen Inhaltsstoffen. Wir können deshalb an dieser Stelle nur dazu raten, entsprechende Präparate ausschließlich nach ausführlicher Absprache mit dem Arzt und auch nur nach strikter ärztlicher Anweisung oder Dosierungsempfehlung der jeweiligen Präparathersteller einzunehmen. Je nach Beschwerde stehen hierfür

  • Ampullen,
  • Globuli,
  • Nasensprays,
  • oder Tropfen

aus Euphorbium zur Behandlung bereit.

Warnhinweise zu Euphorbium

Wie bereits angedeutet, kann eine Überdosis Euphorbium zu schweren Vergiftungserscheinungen, wenn nicht sogar zum Tod führen. Die Nebenwirkungen umfassen unter anderem Gewebeschwellungen, Gewebeentzündungen, Haut- und Schleimhautverätzungen, Durchfälle, Schwindel und Herzrhythmusstörungen

Es muss wohl nicht erwähnt werden, dass Präparate aus Wolfsmilch für Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder generell ein Tabu sind. Die aggressiven Inhaltsstoffe bergen hier einfach ein zu großes Risiko, eine oder mehrere der oben genannten Nebenwirkungen auszulösen.

Falls Du Wolfsmilch im eigenen Garten anbauen möchtest, solltest du bei allen Arbeiten mit oder an der Pflanze Handschuhe tragen und darauf achten, dass Deine Augen und Schleimhäute nicht nach Kontakt mit dem Pflanzensaft kommen. Je nach Art können bereits kleine Spritzer des Milchsaftes auf gesunder Haut zu heftigen Hautreizungen und starken Schmerzen führen.

Sollte aus Versehen dennoch einmal ein Hautkontakt erfolgen, muss der Milchsaft unverzüglich abgewaschen werden.

Vorsicht: Der Milchsaft ist nicht wasserlöslich, sobald er einmal angetrocknet ist. Verwende zur Reinigung daher am besten milch- oder cremehaltige Emulsionen.

Erfahrungen mit Euphorbia – Heilwirkung trotz Giftigkeit bestätigt

Die positiven Erfahrungen mit Euphorbia wurden in einer 2015 durchgeführten Studie zusammengefasst. Das zuständige Team, bestehend aus britischen und dänischen Wissenschaftlern befasste sich mit 260 medizinischen Publikationen zur Anwendung und Wirkung der Wolfsmilch und kam zu dem Ergebnis, dass sowohl die Nutzung bei Hauterkrankungen, als auch bei Entzündungs- und Magen-Darm-Beschwerden weltweit üblich und medizinisch belegt ist.

Das Studienteam empfahl deshalb eine intensivere Auseinandersetzung mit der Wolfsmilch als Naturheilmittel und legte gleichzeitig nahe, mehr Engagement in die Erforschung des Heilpotentials von Euphorbium zu investieren.

Euphorbium kaufen – Apotheke oder Online

Auch wenn Präparate aus Euphorbium im Internet erhältlich sind, so möchten wir nochmals darauf hinweisen, dass es sich hierbei um eine Substanz mit teils toxischen Inhaltsstoffen handelt. Es sei daher nochmals angeraten, die Anwendung der Produkte vorab mit einem Arzt zu besprechen:

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Fazit

Bei Wolfsmilch handelt es sich um eine giftige Zierpflanze, die unter gewissen Vorsichtsmaßnahmen jedoch auch als Heilmittel zur Anwendung kommen kann.

Insbesondere Gesundheitsbeschwerden, welche die Haut, den Verdauungstrakt oder die Nasennebenhöhlen betreffen sprechen gut auf Euphorbia, bzw. deren getrockneten Milchsaft an. Selbst Hautkrebs ließ sich laut Studienergebnissen bereits erfolgreich mit Wolfsmilch behandeln.

Von Selbstversuchen ohne ärztliche Anleitung raten wir aber dennoch ab, da es bei unsachgemäßer Dosierung zu ernsten Nebenwirkungen kommen kann, die neben Haut- und Schleimhautreizungen auch lebensbedrohliche Organstörungen nach sich ziehen können.

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Über den Autor

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Robert Weidner

Robert ist ein richtiges Fitness-Multitalent. Er ist ausgebildeter Ernährungsberater, Fitness Trainer (A und B Lizenz), Trainer für Gesundheits und Rehasport und Trainer für EMS Training. Er ist Personal Trainer und schreibt leidenschaftlich gerne über sein liebstes Hobby, um sein Wissen mit der Welt zu teilen.

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