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Die Ananas-Diät – 5 Gründe, warum sie deutlich überschätzt wird

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AlltagstauglichkeitGut Alltagstauglich
DisziplinViel Disziplin benötigt
KostenSehr günstig
JoJo-GefahrSehr hoch

Schlemmen nach Lust und Laune mit der Ananas? Das behaupten jedenfalls die Fans der Ananas-Diät. Die tropische Frucht ist ja auch wirklich lecker und sie enthält tatsächlich einen besonderen Inhaltsstoff: Bromelain. Dieses Enzym soll bewirken, dass Fett im Organismus besser verwertet wird.

Die Ananas-Diät ist eine so genannte Obst-Mono-Diät, weil dabei nur ein einziges Lebensmittel gegessen werden darf. Auf dem Speiseplan stehen also ausschließlich Ananas und Tee. Die Energie wird also zum größten Teil in Form von Kohlenhydraten aufgenommen. Fett und Eiweiß werden an den Diättagen nicht konsumiert. Bei der Ananas Diät, wie auch bei extremen Formen der Reisdiät oder der Apfel-Diät, handelt es sich um eine Crash-Diät mit dem Ziel, durch eine radikale Ernährungsweise innerhalb kürzester möglichst viel Gewicht zu verlieren.

Bromelain ist kein Wundermittel

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Das Enzym Bromelain wird auch in der industriellen Lebensmittel-Verarbeitung eingesetzt, zum Beispiel um Fleisch weicher zu machen. Im menschlichen Körper soll das Enzym die Fettverbrennung ankurbeln. Seine Wirkung entfaltet es angeblich dort, wo die Verwertung der Fette, die mit der Nahrung aufgenommen werden, stattfindet, nämlich im Darm.

Bromelain werden verschiedene Eigenschaften zugeschrieben. Es soll

  • das Immunsystems stärken,
  • den Blutdruck senken,
  • die Stimmung heben,
  • entschlacken,
  • die Verdauung regulieren und
  • die Fettverbrennung anregen.

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Eintöniger Speiseplan: Ananas satt, aber sonst rein gar nichts

An einem Diät-Tag kommen bis zu zwei Kilo Ananas frisch auf den Tisch. Die süße Frucht darf roh oder als Saft verzehrt werden. Konservenfrüchte sind tabu,

  • weil sie meist gezuckert sind und
  • die Enzyme beim Konservieren zerstört werden.

Die Kalorienzufuhr ist, unabhängig vom individuellen Kalorienbedarf, auf 1.000 bis 1100 kcal pro Tag reduziert. Das entspricht etwa 2 großen Früchten bzw. 2 Kilo Ananas. Bei nicht ganz so strengen Diät-Varianten darf man zusätzlich andere Lebensmittel wie Kiwis oder Papayas essen, die ebenfalls reich an Enzymen sind. Bei der typischen Ananas-Diät ist jedoch ausschließlich Ananas erlaubt.

Die Ananas-Portionen werden nach Belieben über den Diät-Tag verteilt. Dazu darf man insgesamt rund drei Liter Flüssigkeit trinken. Wasser, aber auch Tee ist erlaubt – ohne Zuckerzusatz. Eine zeitliche Begrenzung für die Ananas-Diät gibt es nicht. Empfohlen wird aber, die Diät etwa 3 bis 7 Tage durchzuführen.

Bedingt alltagstauglich und teurer als eine Null-Diät

Man möchte meinen, dass diese Diät allemal alltagstauglich ist. Die Früchte oder den Saft kann man schön in Dosen oder Flaschen abfüllen und überall hin mitnehmen. Aber spätestens nach der ersten Heißhungerattacke werden wir eines besseren belehrt. Wenn man die Ananas-Diät dann aber wider Erwarten doch länger als einen Tag durchhält, dann kann man damit gegenüber der herkömmlichen Ernährung jede Menge Geld sparen. Allerdings gibt es dafür wenige gute Beispiel, weil die meisten spätestens am dritten Tag keine Ananas mehr sehen geschweige denn essen mögen.

Ananas ist gesund, hilft aber nicht beim Abnehmen

„Ananas ist für die gesunde Ernährung geeignet, da sie pro 100 Gramm nur etwa 56 Kilokalorien beziehungsweise 232 Kilojoule enthält“, erklärt Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik in Aachen. „Sie ist also kalorienarm und enthält trotzdem relativ viele Vitamine und Mineralstoffe.“ Sie sagt aber auch, dass die Ananas kein Wundermittel ist, denn:

„Es gibt keine Lebensmittel, die zu einem Fettabbau führen“.

Studien belegen, dass das Enzym Bromelain eine entzündungshemmende Wirkung hat, zum Beispiel bei Infekten oder rheumatischen Beschwerden. Es gibt jedoch keinerlei Belege dafür, dass Bromelain beim Abnehmen hilft. Das liegt schon daran, dass es bei der Verstoffwechslung im Körper deaktiviert wird und somit im Darm vollkommen wirkungslos ist.

Gewicht verliert man mit der Ananas-Diät tatsächlich – zumindest kurzfristig. Dafür gibt es handfeste Gründe:

  • die drastisch reduzierten Kalorienzufuhr,
  • die entwässernde sowie
  • die abführende Wirkung der Ananas.

Die Reduktion des Gewichts ist also im Wesentlichen auf einen Verlust an Wasser und Wassereinlagerungen zurückzuführen, aber eben nicht auf das Enzym Bromelain.

Die Ananas-Diät birgt viele Risiken

Rechtsseitige Bauchschmerzen - Die Ananas-Diät – 5 Gründe, warum sie deutlich überschätzt wird
Ananas-Diät-Gurus empfehlen, die Diät eine Woche oder sogar noch länger einzuhalten. Ernährungsexperten raten davon allerdings ab, weil bei einer so einseitigen Ernährung Defizite an lebenswichtigen Nährstoffe wie Vitaminen und Fetten sowie einige Mineralstoffen, insbesondere Jod und Zink, entstehen. Da keinerlei Eiweiß zugeführt wird, kann es auch hier zu einer Mangelsituation kommen, die zu einem Muskelabbau führen kann.

Zudem können von der Leber nur kleine Menge Fruchtzucker (Fruktose) verarbeitet werden. Der Überschuss sorgt für einen Blähbauch oder Durchfall. Der hohe Fruchtsäureanteil und das Bromelain kann die Magensäure ungünstig beeinflussen und für Probleme an Mund und Schleimhäuten sorgen. Außerdem kommt es infolge der strengen und einseitigen Diät sehr häufig zu Heißhungerattacken. Ein JoJo-Effekt ist – wie bei allen Crash-Diäten – vorprogrammiert. Die Gewichtsreduktion verpufft meist schon innerhalb kürzester Zeit.

Unser Fazit: Ananas ja, Ananas-Diät nein

Die Ananas ist zwar im Hinblick auf die Inhaltsstoffe eine wertvolle Frucht, doch eine unterstützende Wirkung des Enzyms Bromelain beim Abnehmen ist nicht wissenschaftlich belegt. Eine Ernährungsweise, die ausschließlich auf Ananas beruht, ist nicht empfehlenswert, da die damit verbundenen Risiken zu groß sind. Zwar verliert man damit kurzfristig tatsächlich an Gewicht, aber es kommt nicht zu einem Lerneffekt im Hinblick auf eine bewusstere und – auch im Hinblick auf regelmäßige Bewegung – insgesamt gesündere Lebensweise.

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Über den Autor

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Dr. Ulrike Müller

Ulrike ist Doktor der Medizin und arbeitet seit langem als Ernährungsberater und Coach. Sie ist leidenschaftliche Schwimmerin und hält ihren Geist am liebsten mit guten Büchern und Schach fit. Für unsere Redaktion schreibt sie seit September 2016. Ihr Medizinstudium hat sie an den Universitäten in München, Bonn und Köln abgeschlossen.

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