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Malve – Gegen Erkältungen und Hautprobleme

Wissenschaftlicher Name: Malva
malve 209x300 - Malve – Gegen Erkältungen und Hautprobleme
Volkstümlicher Name
  • Käsepappel
  • Katzenkäse
  • Krallenblume
  • Stoppelkraut
  • Wessig
Anwendungsgebiete

 

  • Atemwegsbeschwerden
  • Haut-/ Schleimhautentzündungen
  • Kopfschmerzen und Migräne
Wichtigste Inhaltsstoffe
  • Schleimstoffe
  • Flavonoide
  • Gerbstoffe

Eigentlich ist die Malve (Malva) eher als Zierpflanze für den Garten bekannt, denn ihre traumhaften Radblüten verschönern das heimische Grün durch ihre vielfältigen Farbvariationen.

Allerdings steckt in den Blüten der Malven auch ein ungeahntes Heilpotential, das vor allem bei Erkältungskrankheiten, Husten und Entzündungen zum Einsatz kommt.

Erfahre in diesem Beitrag, welche Inhaltsstoffe den Malvenblüten ihre Heilkraft verleihen und wie man die Heilpflanze am besten anwendet.

Die Malve als verkanntes Traditionskraut

malve wirkung - Malve – Gegen Erkältungen und Hautprobleme
Malven stellen die namensgebende Gattung in der Familie der Malvengewächse (Malvaceae) und sind hier eng verwandt mit anderen Heilkräutern, wie dem Eibisch oder Hibiskus.

Leider wird von diesen drei Malvengewächsen gerade die Malve häufig zur Zierpflanze degradiert, und das obwohl sie von Medizingrößen wie Dioskurides und Hildegard von Bingen schon im Altertum gegen verschiedene Gesundheitsbeschwerden eingesetzt wurde.

In der Tat ist der Zierwert der Malvenblüten wesentlich offensichtlicher als die Heilkraft der Malve. Zudem werden einige Malven-Arten gerne mit den ebenfalls als Zierpflanzen genutzten Stockrosen verwechselt. Auch besitzt nicht jede Malve den gleichen Gehalt an heilsamen Inhaltsstoffen.

Gerade die zur Zierpflanzenkultur gezüchteten Hybriden der Malven sind diesbezüglich zur heilpflanzlichen Nutzung völlig ungeeignet. Vielmehr sind es reine Wildsorten der folgenden Malven, die medizinische Bedeutung haben:

  • Maschus-Malve (Malva moschata)
  • Rosen-Malve (Malva alcea)
  • Wegmalve (Malva neglecta)
  • Wilde Malve (Malva sylvestris)

Wer im Garten also die richtige Malven-Art kultiviert, der kann das Gewächs gleichzeitig als Zier- und Heilpflanze nutzen. Wichtig ist hierbei ein sonniger Gartenstandort, dessen Boden saure bis neutrale pH-Werte sowie einen ordentlichen Kalkgehalt aufweist. Außerdem sollte das Substrat gut durchlässig sein und keine Staunässe ansetzen.

Tipp: Nicht nur die Blüten der Malve lassen sich heilpflanzlich nutzen. Auch die Blätter und Wurzeln des ziervollen Heilkrauts können medizinische Anwendung finden. Üblich ist dabei die Zubereitung von Malventee.

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Wirkung der Malve – bewährte Inhaltsstoffkombination

In der Malve stecken einige klassische Inhaltsstoffe von Heilpflanzen. Wie bereits erwähnt, unterscheidet sich deren Gehalt bei den Malven jedoch artabhängig.

Standort und Pflege der Pflanze spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, wenn die Malve ihre volle Heilkraft entfalten soll. Macht man hierbei aber alles richtig, so bedankt sich die schöne Heilpflanze mit hohen Wirkstoffmengen.

Malveneigene Schleimstoffe sind Balsam für die Schleimhäute

Als pflanzliche Schleimstoffe bezeichnet man eine bestimmte Gruppe von Mehrfachzuckern in Kräutern, die unter Zusatz von Wasser eine schleimige bis gelartige Konsistenz annehmen.

Besagte Schleimstoffe zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf die menschlichen Schleimhäute besonders:

  • reizmildernd
  • entzündungshemmend
  • schützend

wirken. Einige Schleimstoffe vermögen es sogar, den Blutzucker zu senken und das Immunsystem zu stärken. In der Malve, wie auch beispielsweise in Beinwell oder Kalmuswurzel, sind derartige Schleimstoffe mit bis zu 12 % enthalten.

Ideal ist die Pflanze deshalb bei

  • Insektenstichen,
  • Sonnenbränden,
  • Entzündungen der Magen-Darm-Schleimhaut,
  • Entzündungen der Intimschleimhaut,
  • Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut,
  • Schleimhautentzündungen der Atemwege,
  • Kehlkopf- und Stimmbandentzündungen
  • Halsschmerzen, Heiserkeit sowie trockenem Reizhusten.

Tipp: Pflanzliche Schleimstoffe sind auch dafür bekannt, dass sie das Darmvolumen erhöhen und so die Verdauung anregen. Sie werden darum gezielt bei der Entschlackung sowie zur Behandlung von Verstopfungen und Darmträgheit eingesetzt.

Flavonoide wirken bei Infektionskrankheiten desinfizierend

Die entzündungshemmende Wirkung der Schleimstoffe wird in der Malve durch einen reichen Gehalt an Flavonoiden unterstützt. Die sekundären Pflanzenstoffe haben häufig stark färbende Eigenschaften und verleihen den Blüten der Malven zum einen ihre wunderschönen Farben. Flavonoide sind häufige Inhaltsstoffe von Heilpflanzen, so auch von Moringa, Storchschnabel oder Löffelkraut.

Zum anderen gelten Flavonoide in der Medizin als

  • antioxidativ
  • antimikrobiell
  • antiviral

Sie sind daher ideal zur Behandlung von Infektionskrankheiten wie

  • Bronchitis
  • Erkältung
  • Magen-Darm-Grippe
  • Haut- und Schleimhautinfektionen.

In der Malve sind Flavonoide hauptsächlich über Anthocyane vertreten – eine besondere Flavonoidgruppe, die aus rotvioletten bis blauen Pflanzenfarbstoffen besteht. Vor allem das Anthocyan Malvin fällt durch seine hohe Konzentration in heilpflanzlichen Malvenarten auf.

  • Kräutertaugliche Malven erkennt man aufgrund der pflanzeneigenen Farbstoffe oft schon an ihrer Blütenfärbung.
  • Vor allem rosa, rot und blauviolett gefärbte Malven enthalten hierbei viele Anthocyane.
  • Es ist also kein Zufall, dass medizinisch genutzte Malven wie die Wilde Malve (Malva sylvestris) oder die Moschus-Malve (Malva moschata) exakt in dieses Blütenfarbschema passen.

Wilde-, Maschus- und Weiße Malve für besonders sanfte Hautpflege

Im Bereich der Naturkosmetik wird die Malve gerne für eine schonende Gesichtspflege genutzt. Neben den reizlindernden Eigenschaften der im Malvenextrakt enthaltenen Schleimstoffe kommt hier auch die Wirkung der malveneigenen Gerbstoffe zum Tragen (hierzu siehe auch „Ehrenpreis – Sanfte Hilfe bei Verdauungs- und Hautproblemen„).

Aufgrund ihrer gefäßzusammenziehenden (adstringierenden) Eigenschaften sorgen Gerbstoffe nämlich dafür, dass sich die Gesichtsporen verengen. Infektionserreger, die im Gesicht mitunter gerne für entzündliche

  • Pickel,
  • Pusteln,
  • Ekzeme,
  • und Papeln

verantwortlich sind, können deshalb nicht mehr in die Hautporen eindringen.

Selbst wunde Babypopos lassen sich dank des hautberuhigenden Effekts der Malve erfolgreich behandeln. Dabei kommt allerdings häufig die „Weiße Malve“, eine Spezialsorte der Moschus-Malve mit geringem Anthocyangehalt, zum Einsatz.

Dies hat durchaus seinen Grund, denn die färbenden Anthocyane der Malve sind zwar sehr heilkräftig, für sehr empfindliche Haut wie die eines Babys aber oftmals zu aggressiv.

Hersteller setzen bei der weißen Malve also auf eine besonders schonende Hautwirkung, die aus einer Kombination milder Schleimstoffe und wohldosiertem Gerbstoffanteil der Weißen Malve besteht.

Tipp: Man muss zur Haut- und Gesichtspflege übrigens nicht auf teure Malvencreme aus der Drogerie zurückgreifen. Durch das Auflegen von mit Malventee getränkten Kompressen lässt sich der selbe Hautpflegeeffekt erzielen.

wirksame Inhaltsstoffe der Malve im Überblick:
Schleimstoffe
  • reizmildernd
  • entzündungshemmend
  • schleimhautschützend
Flavonoide
v.a. Anthocyane wie Malvin
  • antimikrobiell
  • antiviral
  • antioxidativ
  • entzündungshemmend
Gerbstoffe
  • verengen durch ihren adstringierenden Effekt gezielt die Poren der Gesichtshaut und beugen damit Hautunreinheiten vor

Anwendung der Malve – Tee oder Creme

malve anwendung - Malve – Gegen Erkältungen und Hautprobleme
Kaufen kann man die Malve zur heilpflanzlichen Anwendung entweder als Creme oder Tee. Wer Malven im eigenen Garten kultiviert, der sammelt Blüten und Blätter am besten noch vor dem Aufgehen der Blütenknospen, zwischen Juni und August.

Die Wurzeln der Pflanze können dann im Herbst nach der Blütezeit ausgegraben werden. Nachdem man die Heilkräuter gereinigt und bei guter Belüftung lichtgeschützt getrocknet hat (z.B. zwischen zwei Leinentüchern), lassen sie sich unkompliziert weiterverarbeiten.

Heißer und kalter Malventee

Wenn Du einen Tee aus Malven ansetzen möchtest, solltest du dir vorher überlegen, ob es um die reine Infektionsbehandlung oder um die gezielte Linderung von Haut- und Schleimhautreizen geht.

Die Schleimstoffe der Malve werden bei heißem Teewasser nämlich durch zu hohe Temperaturen zerstört und können dann ihre reizmildernden Eigenschaften nicht mehr an den Tee abgeben.

Ferner besitzen die Blätter der Malve etwas mehr Schleimstoffe als die Blüten, was bei der Teekräuterwahl ebenfalls zu beachten ist.

Heißer Teeansatz aus Malve:

  • 2 EL Malvenblüten
  • 1 l kochendes Wasser
  • Ziehzeit: 5 min
  • davon täglich 3 – 4 Tassen trinken

Ein heißer Malventee ist empfehlenswert bei Infektionen wie Grippe oder Bronchitis. Außerdem kann man den Absud der Malve für Waschungen und Kompressen, zum Beispiel bei entzündlichen Hauterkrankungen, verwenden. Hier darf man dann auch deutlich größere Mengen der Malve (ca. 1 – 2 Handvoll) in das kochende Wasser geben.

Kaltansatz von Malventee:

  • 1 Teelöffel Malvenblätter
  • 1 Tasse kaltes Wasser
  • Ziehzeit: 30 min.
  • davon täglich 2 – 3 Tassen trinken oder gurgeln

Kalter Tee aus Malve ist ideal zum Gurgeln bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Auch ein rauer Hals oder trockener Husten reagiert positive auf den kühlenden und reizmildernden Effekt des Kaltextraktes.

Wichtig: Trinke Malventee nicht länger als eine Woche am Stück und mache danach eine mindestens 7 tätige Pause. Es sind bislang zwar keine Nebenwirkungen der Malve bekannt, jedoch sollte man die meisten Heilkräuter ähnlich wie Medikamente in Maßen genießen!

Malvencreme selbst herstellen

Eine private Malvenkultur hat den Vorteil, dass man sich Hautpflegeprodukte aus der Pflanze selbst herstellen kann. Hier unser Leitfaden zur Cremeherstellung:

Zutaten:

  • getrocknete Malvenwurzeln
  • Basiscreme (z.B. von Spinnrad)
  • Konservierungsstoff (z.B. Paraben)
  • 1 Mörser
  • 1 Salbentiegel

1. Zerstoße die gut durchgetrocknete Malvenwurzel im Mörser zu feinem Pulver. Es sollten keine größeren Wurzelstücke verbleiben, da dies zu Klumpen in der Creme führt.

2. Als nächstes gibst du die Basiscreme in eine kleine Schüssel und verrührst sie mit dem Malvenpulver. Pro 10 g Creme solltest du 1 Tropfen Konservierungsstoff mit einrühren. Die Haltbarkeit der Creme lässt sich so bis auf 1 Jahr verlängern.

3. Abschließend füllst du die Malvencreme in einen dunklen Glastiegel und bewahrst sie bei niedrigen Temperaturen und lichtgeschützt (am besten im Kühlschrank) auf.

Wechselwirkungen zwischen Malve und Medikamenten:

  • Die Schleimstoffe der Malve legen bei oraler Einnahme einen schützenden Film um die Schleimhäute des Körpers. Dieser ist nicht nur für Krankheitserreger, sondern auch für Medikamente undurchdringlich.
  • Vor allem im Magen-Darm-Trakt wird die Aufnahme der medikamentösen Wirkstoffe durch die dort befindlichen Schleimhäute vorübergehend herabgesetzt. Die Wirkung der Arzneimittel ist demnach stark abgeschwächt.

Studienlage zur Malve – Heilwirkung ist gut belegt

Wirkung der Malve wissenschaftlich belegt?
entzündungshemmender Effekt ja
desinfizierende Eigenschaften ja
verdauungsfördernde Wirkung ja
antioxidative Eigenschaften ja

Zur Heilwirkung der Malve gibt es drei wichtige Studien. Eine davon untersuchte, wie Wilde Malve bei Entzündungs- und Infektionsprozessen an oralen Schleimhautzellen im menschlichen Mundraum wirkt.

Getestet wurde auf einen Zellbefall mit Aggregatibacter actinomycetemcomitans. Das Bakterium ist sehr häufig an der Entstehung von Zahn- und Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis beteiligt. Ein entsprechender Bakterienbefall ließ sich in vitro erfolgreich durch das Extrakt von Malva sylvestris reduzieren.

Auch freie Radikale zeigten in vitro einen deutlichen Rückgang, sobald sie mit dem Extrakt der Wilden Malve in Kontakt kamen. Die iranischen Ernährungswissenschaftler, welche den Test durchführten, sprachen Malva sylvestris im Anschluss ein hohes Potential als antioxidativer Zusatzstoff für Medizin- und Lebensmittelprodukte aus.

Eine placebo-kontrollierte Versuchsreihe kam ferner zu dem Ergebnis, dass Wilde Malve ein ein sicheres und effizientes Mittel gegen Verstopfung ist.

Die verdauungsfördernde Wirkung der malveneigenen Schleimstoffe wurde hier vier Wochen lang an Probanden mit funktionaler Obstipation getestet, wobei sowohl zu harter Stuhl als auch andere Symptome der funktionalen Verstopfung deutlich zurückgingen.

Malve kaufen – Apotheken, Pflanzenhandel oder Online

Für die Privatkultur von Malven gibt es sowohl Samen als auch vorgezogene Exemplare der Pflanze in fast jedem Gartenhandel zu kaufen. Auch Fertigpräparate und Teekräuter der Malve sind in fast jedem Kräutersortiment zu finden.

Nachstehend ein paar Empfehlungen:

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Fazit

Die Malve ist nicht nur eine schöne Zier- sondern auch eine alte Heilpflanze. Eingesetzt wird sie vor allem gegen Infektionen und entzündliche Schleimhauterkrankungen wie Bronchitis oder Magen-Darm-Grippe. Doch auch für die Haut kann der schonend desinfizierende Effekt der Malve gut sein.

Wichtig ist hier, auf die richtige Malvenart zu achten, denn nur Wildsorten mit deutlich rosa bis blauviolett gefärbten Blüten bringen einen hohen Gehalt an heilsamen Wirkstoffen mit sich.

Anwenden kann man Malvenkräuter dann entweder als Tee oder als Zusatz für heilsame Cremes, Waschungen und Kompressen.

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Über den Autor

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Dr. Ulrike Müller

Ulrike ist Doktor der Medizin und arbeitet seit langem als Ernährungsberater und Coach. Sie ist leidenschaftliche Schwimmerin und hält ihren Geist am liebsten mit guten Büchern und Schach fit. Für unsere Redaktion schreibt sie seit September 2016. Ihr Medizinstudium hat sie an den Universitäten in München, Bonn und Köln abgeschlossen.

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