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Verdauung

Darmgeräusche – ist das Knurren und Glucksen noch normal?

Darmgeräusche sind etwas vollkommen Normales. Sie rühren daher, dass unser Darm fast immer in Bewegung ist. Dabei gibt er eben mehr oder weniger laute Geräusche von sich. Das ganze bezeichnen Mediziner als Darmperistaltik.

Ist der Darm in Bewegungen, dann gluckst und knarrt er ungefähr alle 10 Sekunden. Manchmal knurrt er auch. Vor allem dann, wenn wir richtig Kohldampf schieben, weil der Magen leer ist.

Doch leider sind die Ursachen für die Darmgeräusche nicht immer so harmlos. Manchmal können sich auch richtig ernsthafte und sogar lebensbedrohliche Erkrankungen dahinter verstecken. Deswegen sollte man bei ungewöhnlichen Geräuschen im Darm durchaus hellhörig werden und lieber einen Arzt hinzu ziehen. Das gleiche gilt übrigens auch dann, wenn plötzlich gar keine Geräusche mehr zu vernehmen sind.
Wir haben die Beschwerden und Symptome, die mit Darmgeräuschen einhergehen können, sowie mögliche Krankheitsbilder in diesem Beitrag übersichtlich für Sie zusammen gestellt.

Untersuchung und Diagnose von Darmgeräuschen

darmgeraeusche - Darmgeräusche – ist das Knurren und Glucksen noch normal?
Wenn Sie wegen auffälliger Darmgeräusche Ihr Arzt konsultieren, wird er Ihnen zunächst einige Fragen zu Ihrer Verdauung, Ihrem Stuhlgang und Ihre Ernährungsgewohnheiten stellen. Er wird auch abfragen, ob Sie Medikamente einnehmen, zum Beispiel Abführmittel. Anschließend wird er sich die Darmgeräusche selbst vornehmen.

Das Erfassen von Körpergeräuschen bei der Diagnose bezeichnet man als Auskultation. Die Technik, mit Hilfe deren Darmgeräusche erfasst werden, wird folgerichtig als Abdominelle Auskultation bezeichnet. Der Begriff Abdomen steht dabei für den Bauch.

Früher haben die Mediziner während der Untersuchung einfach ihr Ohr auf den Bauch des Patienten gelegt, um die Darmgeräusche besser hören zu können.

Heute verwendet man zum Abhören in aller Regel ein Stethoskop. Und weil es bei der Untersuchung oft erst einmal gar nichts zu hören gibt, provozieren die Ärzte Darmgeräusche zu Untersuchungszwecken: Sie üben einen leichten Druck auf den Bauch aus und sorgen so für Bewegung im Darm.

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Knarren, Knurren, Glucksen – wann sind Darmgeräusche pathologisch?

Darmgeräusche treten regelmäßig unmittelbar nach dem Essen auf. Das stete und meist sehr leise Grummeln und Glucksen ist dann schlicht ein Zeichen dafür, dass die Verdauung in vollem Gange ist. Und das kann man sich ungefähr so vorstellen:

Verdauungsgeräusche – warum ist der Darm so laut?
Der Speisebrei wandert durch die Speiseröhre und den Magen in den Dünndarm und von dort weiter in den Dickdarm. Vor allem im Dünndarm herrscht jede Menge Bewegung. Er arbeitet im Grunde rund um die Uhr. Selbst dann, wenn er leer ist. Wenn er nämlich nicht gerade damit beschäftigt ist, den Speisebrei zu verdauen, dann reinigt er sich selbst. Bei diesem Reinigungsvorgang werden übrigens die Darmgeräusche erzeugt, die wir als „Magenknurren“ bezeichnen (siehe unten).

Alles, was dann immer noch nicht verdaut ist, landet mit dem Speisebrei im Dickdarm. Der arbeitet etwas langsamer. Er verdaut die aufgenommene Nahrung mit Unterstützung der gesunden Bakterien, die dort – hoffentlich – angesiedelt sind, noch ein bisschen weiter. So lange, bis die unverdaulichen Speisereste, die Luft und all die anderen Abfälle aus dem Körper abtransportiert worden sind. Auch dabei entstehen Geräusche. Und die sind um so lauter, je mehr Luft mit der Nahrung in den Darm gelangt ist.

Wie kommt die Luft in den Darm?
Beim Essen und Trinken nehmen wir mit jedem Schlucken ein wenig Luft auf. Noch mehr Luft bzw. Gas (vor allem Kohlendioxid, Methan und Wasserstoff) entsteht durch den Verzehr von Ballaststoffen und Kohlenhydraten. Treffen Speisebrei und Luft aufeinander, entsteht das für die Verdauung so typische Glucksen und Knurren.

Darmgeräusche nach dem Verzehr der Mahlzeiten sind also völlig normal, weil unsere Verdauung dann besonders aktiv ist. Sie können aber auch auf Verdauungsstörungen hinweisen.

Außerdem können sich hinter ungewöhnlichen Darmgeräuschen auch ernsthafte Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom oder eine Virusinfektion verbergen. Und natürlich können Darmgeräusche auch mit der Ernährung im Zusammenhang stehen und auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hindeuten.

Erkrankungen, die mit Darmgeräuschen einhergehen Häufige Symptome
Virusinfektion (Wässriger) Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Schleim im Stuhl, Fieber
Nahrungsmittelunverträglichkeit Bauchschmerzen, Übelkeit, Verstopfung, Durchfall, starke Gasbildung im Darm Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit
Reizdarm Bauchschmerzen, Unwohlsein, Stuhlunregelmäßigkeiten, Verstopfung oder Durchfall, Blähungen und Völlegefühl

Sehr lautes Magenknurren

Mitunter treten richtig laute Darmgeräusche auf. Wenn diese dann auch noch ständig zu vernehmen sind, kann das unter Umständen auf eine Krankheit hinweisen. Die lauten Geräusche nennt man fachsprachlich „Borborygmus“. Das ist griechisch und heißt einfach Bauchknurren.

Es wird durch die Bewegung von Flüssigkeiten und Gasen im Inneren des Darms hervorgerufen. Die Bewegungen des Darmes sind dabei besonders ausgeprägt (Hyperperistaltik).

Es kann verschiedene Ursachen für die lauten Darmgeräusche geben: Zum einen kann es einfach sein, dass der Magen knurrt, weil man Hunger hat. Zum anderen kann das Geräusch aber auch ein Hinweis auf eine der nachfolgenden Erkrankungen sein:

  • Gastroenteritis: Entzündung der Schleimhaut des Magens (Gastritis) und des Dünndarms (Enteritis), gelegentlich auch des Dickdarms.
  • Malabsorption: Verminderte Aufnahme (Absorption) vorverdauter Nahrungsbestandteile im Speisebrei durch die Darmwand. Umgangssprachlich bezeichnet man Menschen, bei denen dies der Fall ist als „schlechte Futterverwerter“.
  • Darmkrebs: Laute Darmgeräusche können auf Darmkrebs hinweisen. Diese Diagnose kann jedoch ausschließlich nach ausführlicher Untersuchung durch einen Facharzt gestellt werden.

Metallische Geräusche oder „Grabesstille“ im Darm

Wenn die Darmgeräusche metallisch klingen und mit hoher Frequenz auftreten, kann es sich um einen so genannten „Ileus“ handeln, also einen Darmverschluss.

Tipp: Ein solcher kann auch dann vorliegen, wenn sämtliche Darmgeräusche vollständig ausbleiben und dieser Zustand über einen Zeitraum von mehreren Minuten anhält.

Der Ileus ist eine lebensbedrohliche Erkrankung. Sie bedarf unbedingt sofort ärztlicher Behandlung. Im Zweifelsfall sollte ein Notarzt gerufen werden!

Darmgeräusche – wann sollte ich auf jeden Fall zum Arzt gehen?

  • Sofort, wenn eines der folgenden Symptome vorliegt: Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Blut oder Eiter im Stuhl, hohes Fieber (über 39 ° C)
  • wenn die Geräusche sehr laut sind
  • wenn die Geräusche metallisch klingen
  • wenn Darmgeräusche vollständig ausbleiben
  • wenn die Darmgeräusche über einen längeren Zeitraum oder in Abständen immer wieder auftreten, sollte man sich auf Lebensmittel-Unverträglichkeiten, Reizdarm o. ä. untersuchen lassen.
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Über den Autor

Anonymous

Robert Weidner

Robert ist ein richtiges Fitness-Multitalent. Er ist ausgebildeter Ernährungsberater, Fitness Trainer (A und B Lizenz), Trainer für Gesundheits und Rehasport und Trainer für EMS Training. Er ist Personal Trainer und schreibt leidenschaftlich gerne über sein liebstes Hobby, um sein Wissen mit der Welt zu teilen.

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