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Verdauung

Häufiger Stuhlgang – wenn das Bauchhirn aus dem Takt gerät

HäufigkeitSehr häufig
HandlungsbedarfSehr gering
ErnährungsbedingtSehr wahrscheinlich
KrankheitsbedingtUnwahrscheinlich
Lebensmittel, die Ursache sein könnten
  • Obst
  • Gemüse
  • viel Flüssigkeit
  • Krankheiten, die Ursache sein könnten
  • Divertikulitis,
  • Erkrankungen der Gallenblase,
  • Zöliakie oder Laktoseintoleranz.
  • Häufiger Stuhlgang hatte wahrscheinlich jeder von uns irgendwann im Laufe seines Lebens schon einmal.

    Die Ursachen waren dann meist schlechtes Essen oder eine Virusinfektion.

    Häufiger Stuhlgang ist nicht nur ziemlich lästig, sondern wird oft auch noch von anderen diffusen Symptomen begleitet.

    Durchfall zum Beispiel oder Verstopfung, Bauchschmerzen oder Unwohlsein.

    Manchmal tritt häufiger Stuhlgang aber auch ganz einfach so auf. Ohne Begleitsymptome und ohne Befund.

    Früher wurden die Betroffenen dann gar nicht so selten als „hysterisch“ bezeichnet. Man warf ihnen sogar vor, ihre Leiden seien eingebildet und grundlos.

    Heute nimmt man Menschen mit entsprechenden Beschwerden glücklicherweise ernster, denn dahinter kann sich tatsächlich auch eine gravierende Erkrankung wie das Reizdarmsyndrom verbergen.

    Häufiger Stuhlgang – wie oft ist eigentlich normal?

    haeufiger Stuhlgang - Häufiger Stuhlgang – wenn das Bauchhirn aus dem Takt gerät
    Häufiger Stuhlgang ist ein sehr relativer Begriff, denn jeder Mensch ist anders.

    Für den einen ist es normal, wenn er seinen Darm dreimal täglich entleert. Der andere muss nur jeden zweiten Tag „groß“.

    Dafür gibt es keine Norm und auch keine allgemein gültige medizinische Definition.

    Für gewöhnlich betrachtet man die Häufigkeit des Stuhlgangs dann als normal, wenn man ungefähr ein- bis zweimal täglich Stuhlgang hat.

    Bedenklich wird es erst dann, wenn jemand dreimal täglich oder sogar öfter „muss“ und das womöglich öfter als dreimal in der Woche. Das wird den meisten Menschen ungewöhnlich erscheinen und zwar besonders dann, wenn es dabei zu Abweichungen vom Normalzustand kommt.

    Generell kann man sagen:

    Wenn die Häufigkeit des Stuhlgangs die einzige Veränderung ist, dann kann man eine Krankheit als Ursache sehr wahrscheinlich ausschließen.

    Wenn sich aber zum Beispiel die Konsistenz oder die Farbe des Stuhls verändert oder treten beim Stuhlgang Schmerzen auf, kann eine ernsthafte Erkrankung vorliegen.

    Kommt es also mehr als dreimal täglich zum Stuhlgang, kann das ein Indiz für Durchfall sein. Der Stuhl ist dann meist sehr weich und flüssig und mit einem unangenehm starken Stuhldrang verbunden.

    Andererseits kann es auch Sorgen bereiten, wenn man gar nicht oder nur sehr selten „kann“, denn das weist auf Verstopfung hin. Verstopfung oder Obstipation liegt dann vor, wenn die Darmentleerung weniger als drei mal pro Woche erfolgt.

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    Mögliche Ursachen für häufigen Stuhlgang

    Wenn man häufiger als üblich Stuhlgang hat, dann ist das normalerweise auf Veränderungen bei der Nahrungsaufnahme zurückzuführen. Diese wirken sich natürlich auch auf das Verdauungssystem aus.

    Es kann sein, dass mehr Vollkornprodukte verzehrt wurden und die Aufnahme von Ballaststoffen erhöht war. Unlösliche Ballaststoffe aus Obst und Gemüse geben dem Stuhl Volumen, indem sie Wasser binden.

    Auch viele andere Lebensmittel beeinflussen die Farbe des Stuhlgangs, seine Konsistenz und sogar den Geruch.

    Flüssigkeit kann sich ebenfalls auf die Häufigkeit des Stuhlgangs auswirken, denn immerhin besteht der Stuhl zu etwa 75 Prozent aus Wasser.

    All das kann die Bewegungen des Darms beschleunigen und zu einer effizienteren Beseitigung von Abfällen aus dem Körper beitragen, aber eben auch zu häufigerem Stuhlgang führen.

    Leichte Darmerkrankungen können ebenfalls mit häufigem Stuhlgang einhergehen. Sie sind aber meist von sehr kurzer Dauer und vergehen von selbst wieder. Wenn also keine weiteren Symptome auftreten, ist die Ursache wahrscheinlich harmlos.

    Außerdem kommen als Auslöser Medikamente in Frage. Manche von ihnen können Nebenwirkungen hervorrufen, die dem Reizdarm ähneln. Sie verschwinden aber meist schnell wieder, wenn die Arzneimittel abgesetzt werden.

    Darüber hinaus gibt es einige Krankheiten bzw. Beschwerdebilder, auf die häufiger Stuhlgang hinweisen kann:

    • allgemeine Verdauungsbeschwerden, die keine Darmschädigung oder schwere Krankheit verursachen,
    • Colitis ulcerosa (entzündliche Darmerkrankung),
    • Divertikulitis (Entzündung im Dickdarm),
    • Erkrankungen der Gallenblase, z. B. Steine,
    • Infektion mit Parasiten wie Giardia lamblia,
    • Lebensmittelallergien wie Zöliakie oder Laktoseintoleranz,
    • Morbus Crohn (entzündliche Darmerkrankung),
    • Reizdarmsyndrom,
    • Virusinfektion des Verdauungstraktes (Magengrippe).

    Das Bauchhirn

    Wir können das Verdauungssystem nicht willentlich steuern. Es gibt in der Bauchregion ein weit verzweigtes Netz lokaler Reflexe und Nervengeflechte, die diese Aufgabe übernehmen – das so genannte „Bauchhirn“.

    Die Nerven im Gehirn und in der Wirbelsäulen-Region spielen dabei zwar auch eine wichtige Rolle, aber die ist dennoch eher untergeordnet.

    Wenn sich also bei gefülltem Enddarm der Schließmuskel zu schnell entspannt und dadurch häufiger als üblich einen starken Stuhldrang auslöst, kann das auf eine Fehlreaktion im Zusammenspiel zwischen Gehirn und Bauchhirn zurückzuführen sein.

    Diese Reflexe verschlimmern sich beim Vorliegen von zusätzlichen Stressfaktoren. Das führt dann wiederum zu häufigem Stuhlgang.

    Wann sollte ich bei häufigem Stuhlgang zum Arzt gehen?

    Man sollte die Ursachen auf jeden Fall medizinisch abklären lassen, wenn

    • das Wohlbefinden stark beeinträchtigt ist,
    • der häufige Stuhlgang mit einem oder mehreren der unten aufgelisteten Symptome einhergeht,
    • die Symptome über einen längeren Zeitraum (mehr als zwei bis drei Tage) auftreten.

    Häufiger Stuhlgang – Checkliste zur Eingrenzung der Symptomatik

    Häufigkeit

    • Weniger als 3 Mal pro Woche
    • 1 bis 2 Mal täglich
    • 3 Mal täglich oder öfter

    Konsistenz

    Farbe

    Begleitsymptome

    • Bauchschmerzen
    • Blähungen
    • Eiter, Schleim, Blut im Stuhl
    • Dehydration
    • Durchfall
    • extrem schlechter Geruch des Stuhls
    • Fieber
    • allgemeines Gefühl von Unwohlsein
    • Gewichtsverlust
    • Schmerzen beim Stuhlgang
    • Übelkeit (mit oder ohne Erbrechen)
    • Veränderungen der Stuhlfarbe
    • Darm-Inkontinenz

    Die „Bristol-Stuhlformen-Skala“ gibt eine Übersicht über sieben verschiedene Arten, darunter den harten Stuhlgang (Typ 1).

    Die Typen 1 und 2 weisen auf eine Verstopfung hin, die Typen 5 bis 7 auf Durchfall.

    Gesund sind demnach vor allem Typ 3 und 4, denn sie besitzen den optimalen Wassergehalt.

    Selbsthilfe und Therapie bei häufigem Stuhlgang

    haeufiger Stuhlgang Therapie - Häufiger Stuhlgang – wenn das Bauchhirn aus dem Takt gerät
    Es gibt einige frei verkäufliche Medikamente, darunter beispielsweise auch homöopathische Arzneimittel, um die Beschwerden bei häufigem Stuhlgang zu lindern.

    Man sollte sie jedoch wirklich nur entsprechend der beiliegenden Anleitungen verwenden, da sie andernfalls mehr schaden als nützen können.

    Auch die Einnahme von Flohsamen wird häufig empfohlen, denn sie tragen erheblich zur Verbesserung der Stuhlkonsistenz bei.

    Darüber hinaus kann es helfen, auf bestimmte Lebensmittel wie Kaffee, Tee und Schokolade zu verzichten.

    Milchprodukte sollte man ebenfalls meiden, da auch Laktose Magen-Darm-Störungen herbeiführen oder verstärken kann.

    Der Zuckerkonsum sollte ebenfalls stark reduziert werden.

    Man sollte zudem darauf achten, genug zu trinken, da durch häufigen Stuhlgang Flüssigkeit verloren geht. Das kann zu Störungen im Elektrolyt-Haushalt des Körpers führen.

    Eine leichte Diät kann die Heilung begünstigen. Essen Sie daher lieber kleinere Mahlzeiten über den ganzen Tag verteilt, um das Verdauungssystem zu entlasten.

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    Über den Autor

    Anonymous

    Mauricio García Díaz

    Mauricio García Díaz ist Personal Trainer und ausgebildeter Ernährungsberater. Seit vielen Jahren trainiert er erfolgreich zahlreiche Klienten in Berlin und ist stets bestrebt, das Beste aus sich und den Menschen in seiner Umgebung heraus zu holen. Nebenbei schreibt er für den Evergreen Verlag, um sein Wissen so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen.

    5 Kommentare

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    • Guten Tag,
      Mir wurde infolge eines Tumors an der Prostata diese 2014 entfernt. 2015 wurde ein Rezidiv festgestellt und folge dessen das Becken 33x bestrahlt. Seitdem leide ich an einer Strahlenproktitis die infolge ständigem unkontrollierbaren Stuhldrang und brennen am Darmausgang nach der Stuhlentleerung meine Lebensqualität sehr einschränkt.
      Anfänglich war beim Stuhl des Öfteren Blut beigemischt das sich zwischenzeitlich jedoch deutlich verbessert hat, dank einer Ärztin die mir geraten hat, immer morgens nach dem Frühstück 2 Grünteekapseln (in der Apotheke erhältlich) einzunehmen.
      Da ich mich infolge meiner Einschränkung kaum mehr aus dem Haus wage, wäre ich für jeden Ratschlag und Hilfe, der mir meine Situation etwas verbessern würde, sehr, sehr dankbar!

    • Hallo!
      Ich leide seit fast 20 Jahren unter Darmproblemen.
      6-7x Stuhlgang in den ersten drei bis vier Stunden nach dem Aufstehen. Reinigung nur mit fließendem Wasser möglich. Dauerndes Unwohlsein und starke Einschränkungen bei der Nahrungsaufnahme.
      Das zehrt und Lebensqualität ist Fehlanzeige!

      Ich fand den Artikel interessant.
      Einerseits jedoch steht geschrieben, dass viel Flüssigkeit Stuhlgang fördert, andererseits, dass man ausreichend trinken sollte.
      Ich nehme Flohsamen ein (ohne die säße ich weit über 10x) und dazu muss man ausreichend Flüssigkeit aufnehmen.
      Ich trinke generell viel (stilles Wasser, ca. 3-4 Liter täglich), sollte ich das nun einschränken?

      Die Schulmedizin ist mit ihrem Latein am Ende, Ernährungsumstellung hat mich 18 kg Gewicht gekostet und nur wenig geholfen.

      Dennoch, danke, dass es inzwischen Ärzte und Menschen gibt, die diese Probleme ernst nehmen!

      Das war ja nicht immer so!

      Liebe Grüße Peter

      • Hallo Peter,

        ich hatte ein ähnliches Problem allerdings nicht so krass wie bei dir.
        Ich war damals bei einer Heilpraktikerin/Homöopathin. Sie hat mir hier weitergeholfen, sodass ich nur 2 mal pro Tag musste. Also was hast du zu verlieren als da zu probieren.
        Du musst allerdings einige Fragen aus er Kindheit und deinen Eltern in Erfahrung bringen, was manchmal gar nicht so einfach. Daraus wird ein Proful vomn dir erstellt um der Sache auf den Grund zu gehen. Erstaunlich fand ich viele Zusammenhänge zwischen Krankheiten und Impfungen aus der Kindheit. Wenn du einen Homöopathin aufsuchen solltest dann achte darauf dass Sie im Homöpathie-Forum Verein ist (grüner Stern). Viel Glück
        Gruß Jörg

      • Intoleranzen (Histamin, Laktose, Sorbit, Gluten, Fructose) wurden bei dir nicht festgestellt? Wie sieht es auf mit einer Darmsanierung?